Sommertipps 2023 (3): 100 Seiten Benjamin von Stuckrad-Barre
Ein hochtourig geschriebenes Buch, unterhaltsam und raffiniert - das ist der Befund der ersten hundert Seiten von "Noch wach?", Benjamin von Stuckrad-Barres Aufreger vom Frühjahr.
Sommertipps 2023 (2): Ein cooles Plädoyer fürs Fragenstellen
Mithu Sanyals „Identitti“ (2021) ist ein Wokeness-Roman im besten Sinn, schlau und unterhaltsam. Ein Buch ohne Moralin – eine perfekte Strandlektüre, die ihre Leser:innen auf den neusten Stand der Debatte bringt.
Sommertipps 2023 (1): Überleben und Schreiben
Das Werk der amerikanischen Autorin Tillie Olsen (1912-2007) ist schmal: Als Alleinerziehende fehlten ihr die Voraussetzungen fürs Schreiben. Ihre beiden Bücher, die letztes Jahr ins Deutsche übersetzt wurden, sind erstaunlich aktuell.
Kinderbücher – Sommer 2023
In unseren Sommertipps begegnet man Wildschwein, Ente und Huhn. Es geht ums Lesenkönnen, Scheidungenüberleben, Geldverstehen. Wir gehen ans Meer, in ein altes Haus – und zum Wildschweindoktor.
R.I.P. Milan Kundera
Milan Kundera hatte ein untrügliches Gespür für blinde Flecken und politischen Kitsch. In den achtziger Jahren war er für manche „der unumstrittene Star unter den Lebenden“. Erinnerungen eines Lesers.
Von der Naivität und ihrem Verlust
1973 wurde Christa Wolf um einen Text über ihr Erstlingswerk gebeten, die "Moskauer Novelle" von 1961. Sie kommt dabei auf die Voraussetzungen des Schreibens zu sprechen - und schreibt um den heißen Brei der Zensur herum.
Die Sprache der Fragilen
Wie mutig war Christa Wolf? Sie war fragil, und sie ließ sich ein auf die Welt. Ein Vergleich ihrer Novelle "Was bleibt" (1990) und ihres Referats auf dem 11. Plenum des ZK (1965).
Wozu schreiben?
Christa-Wolf-Schwerpunkt: Wir lesen Texte aus "Sämtliche Essays und Reden". Schreiben als Utopie oder als Heilmittel? Der Vergleich zweier Essays von 1965 und 2006 zeigt den Wandel von Christa Wolfs Selbstverständnis als politische Schriftstellerin.
Eine Soap Opera der DDR-Literatur
In seinem Buch über Christa Wolf hält Clemens Meyer ein Plädoyer für die vom Verschwinden bedrohten DDR-Literatur. Er beschränkt sich dabei auf jene, die geblieben sind. Christa Wolf erscheint dabei als Säulenheilige und Schutzpatronin zugleich.
Wer spricht?
Die Auswahl des diesjährigen "Jahrbuch der Lyrik" erfolgte anonym. Auch im Buch werden die Gedichte ohne die Namen ihrer Urheber:innen präsentiert. Die Lektüre fördert ein überraschendes Wurzelwerk von Verbindungen zu Tage.