Geisterstunde
In einem kurzen Fragment inszeniert Franz Kafka eine spiritistische Sitzung. Der Geist, der darin erscheint, gerät in eine unauflösbare Situation, ganz wie man es von anderen Kafka-Figuren kennt.
Sommertipp 2023 (4): Lektüre für zwischendurch
Die Sammlung „Bücher, Literaten und Leser am Vorabend der Revolution“ bietet Auszüge aus Louis-Sébastien Merciers „Tableau de Paris“ von 1781. Die Momentaufnahmen aus der Pariser Medienszene von damals sind erstaunlich aktuell.
Genosse im Strudel der Zeit – 4
In Nachkriegsdeutschland greifen Verlage gern auf Bewährtes zurück. Michail Soschtschenko hilft das nicht mehr, doch seine Übersetzerin Grete Willinksy weiß es für sich zu nutzen.
Genosse im Strudel der Zeit – 3
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verschärft sich das kulturelle Klima in der Sowjetunion. Der beliebte Satiriker Michail Soschtschenko bekommt das zu spüren: An ihm wird ein Exempel statuiert.
Genosse im Strudel der Zeit – 2
Einige Monate nach Kriegsbeginn unterhält sich das deutsche Lesepublikum mit Michail Soschtschenkos Satiren aus der Sowjetunion. Auch die NS-Führung amüsiert sich über den Band "Schlaf schneller, Genosse" – auf ihre Weise.
Genosse im Strudel der Zeit – 1
Ein Band mit sowjetischen Satiren erscheint 1940 auf Deutsch. Ursprünglich als NS-Propaganda veröffentlicht, wird er in Deutschland zu einem Longseller. Im Schicksal des Buchs spiegelt sich ein Stück Kriegs- und Nachkriegsgeschichte.
Wir sind keine Zuschauer
Die Ukraine kämpft für das, was für uns Westeuropäer selbstverständlich ist: eine Gesellschaft, in der wir nach unseren Vorstellungen leben können. Welche Verantwortung haben wir in diesem Krieg?
Schattenlektüre
Die „Recherche“ drängt nicht zur Eile. Sie wartet geduldig auf diejenigen, die beim Lesen Zeit verlieren.
Die Anklägerin
Die Mannheimer Staatsanwältin Barbara Just-Dahlmann hat für Prozesse gegen NS-Verbrecher polnischsprachige Zeugenaussagen ausgewertet und übersetzt. Aus einem nebenberuflichen Einsatz wurde für sie eine Lebensaufgabe. Eine Erinnerung.
Sprache und Herrschaft
Victor Klemperer beschreibt in „LTI“ (1947) die ideologische Instrumentalisierung von Sprache durch die Nationalsozialisten - eine aufschlussreiche Lektüre im Hinblick auf die Gegenwart. Die Geschichte des Buchs ist eng mit der Biografie des Autors verbunden.