
Wie war das bei dir, Günter?
Persönlich kennengelernt hat Carmen-Francesca Banciu den Autor Günter Grass nicht. Doch der Aufenthalt im Döblin-Haus in Wewelsfleth führt zu einer folgenreichen Begegnung. Der Briefroman „Ilsebill salzt nach“ ist das überraschende Ergebnis.

Page-99-Test: Daniel Kehlmann
Auf der Seite 99 von Daniel Kehlmanns neuem Roman „Lichtspiel“ begegnen wir einer ironischen Erzählhaltung. Sie wird durch ein einziges Stilmittel erzeugt.

„In Syrien hat für mich alles Bedeutung“
Am 30. September 2023 ist der syrische Autor Khaled Kalifa in Damaskus gestorben. Wir erinnern an ihn mit einem Interview von 2018 über sein Buch „Der Tod ist ein mühseliges Geschäft“.

Sommertipp 2023 (4): Lektüre für zwischendurch
Die Sammlung „Bücher, Literaten und Leser am Vorabend der Revolution“ bietet Auszüge aus Louis-Sébastien Merciers „Tableau de Paris“ von 1781. Die Momentaufnahmen aus der Pariser Medienszene von damals sind erstaunlich aktuell.

Sommertipps 2023 (3): 100 Seiten Benjamin von Stuckrad-Barre
Ein hochtourig geschriebenes Buch, unterhaltsam und raffiniert - das ist der Befund der ersten hundert Seiten von "Noch wach?", Benjamin von Stuckrad-Barres Aufreger vom Frühjahr.

Sommertipps 2023 (2): Ein cooles Plädoyer fürs Fragenstellen
Mithu Sanyals „Identitti“ (2021) ist ein Wokeness-Roman im besten Sinn, schlau und unterhaltsam. Ein Buch ohne Moralin – eine perfekte Strandlektüre, die ihre Leser:innen auf den neusten Stand der Debatte bringt.

Sommertipps 2023 (1): Überleben und Schreiben
Das Werk der amerikanischen Autorin Tillie Olsen (1912-2007) ist schmal: Als Alleinerziehende fehlten ihr die Voraussetzungen fürs Schreiben. Ihre beiden Bücher, die letztes Jahr ins Deutsche übersetzt wurden, sind erstaunlich aktuell.

Kinderbücher – Sommer 2023
In unseren Sommertipps begegnet man Wildschwein, Ente und Huhn. Es geht ums Lesenkönnen, Scheidungenüberleben, Geldverstehen. Wir gehen ans Meer, in ein altes Haus – und zum Wildschweindoktor.

R.I.P. Milan Kundera
Milan Kundera hatte ein untrügliches Gespür für blinde Flecken und politischen Kitsch. In den achtziger Jahren war er für manche „der unumstrittene Star unter den Lebenden“. Erinnerungen eines Lesers.

Von der Naivität und ihrem Verlust
1973 wurde Christa Wolf um einen Text über ihr Erstlingswerk gebeten, die "Moskauer Novelle" von 1961. Sie kommt dabei auf die Voraussetzungen des Schreibens zu sprechen - und schreibt um den heißen Brei der Zensur herum.