Die Langeweile einer Möchtegern-Schriftstellerin
Für seinen Roman „Brennende Felder“ wurde Reinhard Kaiser-Mühlecker kürzlich mit dem Österreichischen Buchpreis 2024 ausgezeichnet. Unsere Rezensentin allerdings ist enttäuscht: von der selbstgerechten Protagonistin ebenso wie von den ermüdenden Details und einer geradezu hanebüchenen Handlung.
Gegen das Tribunaldenken
Warum sind die Diskussionen über die Corona-Pandemie so aufgeheizt? In ihrem Buch „Alles überstanden?“ zeigen Christian Drosten und Georg Mascolo, wie man faktenbasiert streiten kann. Eine Rezension aus der Sicht eines Arzts.
Der Geruch des Alphabets
In Marica Bodrožićs Roman "Das Herzflorett" rettet sich die junge Protagonistin Pepsi aus der Gewaltspirale ihrer Familie. Dabei hilft ihr einerseits die Rückbesinnung auf ihre Kindheit in Dalmatien, andererseits die Entdeckung der neuen Sprache in Hessen.
Page-99-Test: Clemens Meyer
Clemens Meyers 1000-Seitenroman „Die Projektoren“ ist auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Auf der Seite 99 befinden wir uns in Kroatien, wo sich ein Cowboy mit einem Schäfer unterhält.
Schein und Scham
Die Ausstellung „Velvet Rage and Beauty“ in der Neuen Nationalgalerie in Berlin zeigt Werke von Andy Warhol. Es geht um Männer, Homoerotik, Sex und Schönheit. Doch die Bilder und Filme zeigen weit mehr als ein posthumes Coming Out.
Sommertipps 2024
Für den Sommer empfehlen wir zwei Romane des belarussischen Autors Alhierd Bacharevič, Klassiker von Stanisław Lem und Simone de Beauvoir sowie ein deutsch-deutsches Sachbuch.
Page-99-Test: Tijan Sila
Tijan Sila hat den Bachmann-Preis 2024 gewonnen. Die Analyse der Seite 99 seines 2023 erschienenen Romans „Radio Sarajevo“ ergibt viele Kleinigkeiten, aber wenig Stil.
Kinderbücher – Sommer 2024
In unseren Sommertipps wagen wir uns aufs Meer, es wird gemalt, und Herr Kafka sucht eine Puppe. Kinderbücher von Saša Stanišić, Ole Könnecke, Carll Cneut, Jule Wellerdiek und anderen.
Geisterstunde
In einem kurzen Fragment inszeniert Franz Kafka eine spiritistische Sitzung. Der Geist, der darin erscheint, gerät in eine unauflösbare Situation, ganz wie man es von anderen Kafka-Figuren kennt.
Erlösung durch Gewalt
In Kafkas Erzählung „In der Strafkolonie“ geht es um die Unterwerfung unter den Apparat, eine Form von zugleich enthemmter und berechneter Gewalt. Handelt es sich dabei um eine Beschreibung des Faschismus avant la lettre?