
Lesen ohne Ansehen der Person
Nach welchen Kriterien sollen Jurys Literatur auszeichnen? Und darf man über Jurydiskussionen öffentlich reden? Eine Frage, über die heftig debattiert wird, seit Ronya Othmann und Juliane Liebert in der „Zeit“ über ihre Erfahrung in der Jury des Internationalen Literaturpreises offengelegt...

Page-99-Test: Jenny Erpenbeck
Mit ihrem Roman „Kairos“ hat Jenny Erpenbeck als erste deutsche Autorin den International Booker Prize gewonnen. Unter der Lupe zeigt sich eine rigide stilistische Kontrolle. Doch das kann auch eine Gefahr sein.

Das demokratische Alphabet
Thomas Sparrs „Zauberberge“ ist eine Stichwortsammlung zu Thomas Manns „Der Zauberberg“. Von A bis Z geht es durch den Klassiker, ein anregender Zugang mit überraschenden Tiefenbohrungen.

„Das Schreiben über Rosen ist sehr nah am Schreiben über den Krieg“
Ein Gespräch mit dem ungarisch-serbischen Autor Zoltán Danyi über „Rosenroman“ - einem Versuch, nicht ein weiteres Buch über den Krieg zu schreiben, sondern herauszufinden: Was ist eine Rose?

Page-99-Test: Olga Tokarczuk
Die Seite 99 von Olga Tokarczuks Roman „Empusion“ ist stilistisch eher unauffällig – bis auf eine Adjektiv-Orgie und ein Relativsatzproblem.

Der schlesische Zauberberg
Olga Tokarczuks Roman „Empusion“ handelt von einer Männlichkeit, die krank macht. Ihr Roman ist eine Antwort auf Thomas Manns „Der Zauberberg“. Die parallele Lektüre fördert überraschende Gemeinsamkeiten zutage.

Page-99-Test: Jon Fosse
Auf der Seite 99 von Jon Fosses Roman „Ein neuer Name“ gibt es weder Punkte noch Absätze. Man wird von einem Lesefluss mitgerissen, aus dem es kein Entkommen gibt. Doch bei näherer Betrachtung stellt sich die Frage: Ist das vielleicht...

Das Leuchten der Dunkelheit
In Jon Fosses Roman „Ein neuer Name“ schaut ein Ich-Erzähler seinem eigenen Leben zu. Sein Bewusstseinsstrom erinnert an mystische Erfahrungen der Gleichzeitigkeit allen Geschehens.

Der verbotene Blick zurück
Muss man sich erinnern, um in der Gegenwart leben zu können? Doch was macht man mit dem Schmerz der Vorfahren, die ihre Heimat verloren hatten? In ihrem vielschichtigen Roman „Mémorial“ spürt Cécile Wajsbrot der Geschichte ihrer eigenen Familie nach.

Weihnachtstipps 2023
Dieses Jahr empfehlen wir existenzielle Literatur: einen Krimi mit literaturwissenschaftlichem Anspruch, einen Mikrokosmos der kolonialen Lügen, abgründige Märchen, eine hochmusikalische Rosen-Prosa und einen Roman, der keiner ist.