Die brotloseste aller Künste
In seiner Erzählung „Ein Hungerkünstler“ hat Franz Kafka eine Parabel geschaffen für das schwierige Verhältnis von Künstler und Publikum. Er meinte damit auch sich selbst.
Wozu schreiben?
Christa-Wolf-Schwerpunkt: Wir lesen Texte aus "Sämtliche Essays und Reden". Schreiben als Utopie oder als Heilmittel? Der Vergleich zweier Essays von 1965 und 2006 zeigt den Wandel von Christa Wolfs Selbstverständnis als politische Schriftstellerin.
Wird Schönheit die Welt retten?
Es gehört zu den Mechanismen des Kriegs, dass er unser Denken besetzt. Doch wenn wir nur noch über den Krieg schreiben, sind auch wir seine Opfer. Eine Erzählung von Siegfried Lenz liefert ein Beispiel dafür, wie man sich durch Kunst...
In Prousts Segelschiff
Die Lektüre aller sieben Bände der „Recherche“ ist eine Zeitreise - und eine Erfahrung von literarischer Perfektion. Genau deshalb will unsere Autorin keine weiteren Texte von Proust lesen. Dies ist der letzte Beitrag unserer Reihe zu Marcel Prousts 150. Geburtstag.
Page-99-Test: Friedrich Dürrenmatt zum Zweiten
Deutsch lernen mit Dürrenmatt? Die Seite 99 seines Buchs "Der Auftrag" bietet einen Bewusstseinsstrom in indirekter Rede: ein literarisches Experiment – und eine perfekte Übung für den Konjunktiv I.
Die dunkle Seite unserer Seele
Zwischen 1926 und 1936 war Thomas Wolfe sechs Mal in Deutschland. In den Briefen, Notizen und Artikeln, die im Band "Eine Deutschlandreise" gesammelt sind, beschreibt er ein Land, in dem das Schöne und das Böse nahe beieinander liegen.
Was Briefe nicht sagen
Die Edition des Briefwechsels zwischen Ingeborg Bachmann und Hans Magnus Enzensberger lässt viele Fragen offen. Gerade dadurch leistet sie einem biografischen Voyeurismus Vorschub.
Die Untreue gegenüber sich selbst
Marguerite Yourcenars literarisches Debüt „Alexis oder der vergebliche Kampf“ (1929) erzählt von Homosexualität, auch wenn das Wort darin nicht vorkommt – und von der Verleugnung des eigenen Selbst.
Der Faschismus – billiger, schneller, effizienter
Warum brauchen wir die Demokratie, wenn es mit dem Faschismus so viel einfacher geht? Ganz Italien diskutiert über Michela Murgias „Anleitung, Faschist zu werden“. Doch ob die Provokation der sardischen Autorin ein Umdenken einleitet, bleibt fraglich.
Wenn mehr Menschen am Tisch sitzen
Alle fordern Integration, doch manche Probleme beginnen damit erst. In „Das Integrationsparadox“ zeigt der Soziologe Aladin El-Mafaalani verborgene Widersprüche auf. Allerdings greift seine Argumentation oft zu kurz.