
Page-99-Test Annie Ernaux
"Show, don't tell" lautet ein universales Prinzip des kreativen Schreibens. Auf der Seite 99 von Annie Ernaux' Roman "Die Jahre" (2008) kann man mitverfolgen, wie dieses Prinzip umgesetzt wird: Die Schilderung einer Partyszene lässt uns die Entfremdung der Generationen unmittelbar...

Page-99-Test: Abdulrazak Gurnah
Der Roman "Nachleben" des Nobelpreisträgers Abdelrazak Gurnah ist effizient und lebendig erzählt. Die Analyse der Beiwörter verrät, dass es dem Autor dabei wohl nicht um stilistische Raffinesse geht.

Die bejubelte leere Hand
Irmgard Keun schrieb 1936 einen erstaunlichen Roman über die Verfassung der faschistisch gewordenen deutschen Gesellschaft. Als Zeitzeugin erzählt sie in "Nach Mitternacht" von Verschwörungstheorien und Denunziantentum.

Im Hallraum der Sieben Schwestern
Im Humboldt-Forum in Berlin ist derzeit Kunst der australischen Aborigines zu sehen. Die "Songlines" enthalten Geschichten der Schöpfung. Für westliche Besucher:innen ist die Verwebung von Erzählungen und Artefakten nicht leicht zu entschlüsseln.

Sommertipps 2022
Für den Sommer empfehlen wir Bücher, die uns zum Nachdenken gebracht haben: Cristina Morales, Julia Franck, Tanja Schwarz und Viktor Schklowski.

tell-Liste Kinderbücher – Sommer 2022
Antje Ehmanns Kinderbuchliste für den Sommer 2022 dreht sich um das merkwürdige Tier Mensch. Es geht um Zahlen und Buchstaben, um Trauer und Abenteuer, Schallplatten und Natur, Gedichte und Geschichte und um den Code des Lebens.

Page-98-Test: Sibylle Berg (2)
Auf der Seite 98 von Sibylle Bergs neuem Roman „RCE“ finden sich irreführende Relativsätze, Ballungen von Nomina und ganz allgemein Bequemlichkeitsdeutsch. Schon der Vorgängerroman „GRM“ war nicht frei von stilistischen Schwächen.

Genosse im Strudel der Zeit – 4
In Nachkriegsdeutschland greifen Verlage gern auf Bewährtes zurück. Michail Soschtschenko hilft das nicht mehr, doch seine Übersetzerin Grete Willinksy weiß es für sich zu nutzen.

Genosse im Strudel der Zeit – 3
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verschärft sich das kulturelle Klima in der Sowjetunion. Der beliebte Satiriker Michail Soschtschenko bekommt das zu spüren: An ihm wird ein Exempel statuiert.

Genosse im Strudel der Zeit – 2
Einige Monate nach Kriegsbeginn unterhält sich das deutsche Lesepublikum mit Michail Soschtschenkos Satiren aus der Sowjetunion. Auch die NS-Führung amüsiert sich über den Band "Schlaf schneller, Genosse" – auf ihre Weise.