Kategorie: Rezension
Hier finden Sie unsere ausführlichen Rezensionen. → Zu den Page-99-Tests
Die narrative Erschaffung der Welt
In seinem Buch „Universalität nach dem Universalismus“ vergleicht der Romanist Markus Messling die frankophonen Literaturen innerhalb und außerhalb Europas. Ein neues "Weltbewusstsein" findet er vor allem bei den Stimmen aus Afrika und der Karibik.
Körperwärme und Schriftlichkeit
Unter dem Titel „Leni weint“ veröffentlicht Péter Nádas Essays aus den Jahren 1989 bis 2014. In ihnen verbindet sich begriffliche Schärfe mit Grenzüberschreitung; unerbittliche Selbsterforschung geht einher mit teilnehmender Beobachtung.
Traum, Wahn und Sex
Johann Heinrich Füssli (1741-1825) ist der Maler des Unbewussten: Seine Gemälde machen die psychischen Energien sichtbar, die unser Innenleben bestimmen. Zwei Katalogpublikationen schaffen neue Zugänge zu seinem Werk.
Der Faschismus – billiger, schneller, effizienter
Warum brauchen wir die Demokratie, wenn es mit dem Faschismus so viel einfacher geht? Ganz Italien diskutiert über Michela Murgias „Anleitung, Faschist zu werden“. Doch ob die Provokation der sardischen Autorin ein Umdenken einleitet, bleibt fraglich.
„Stella“ – eine erbauliche Geschichte
Wie soll, kann und darf man über den Holocaust schreiben? Die Debatte um Takis Würgers Roman „Stella“ irritiert mindestens so sehr wie der Roman. Auf tell diskutieren wir über beides.
Die Kunst zu vergessen
Warlam Schalamow entwickelte in seinen „Erzählungen aus Kolyma“ eine neue Ästhetik, um das Grauen der Lager des Gulag schildern zu können. Im Band "Über die Kolyma" sind nun auch die Erinnerungen in deutscher Übersetzung erschienen, die er ab Anfang der...
Abschied vom Familienstammbaum
In „Eine kurze Geschichte von jedem, der jemals gelebt hat“ zeigt der britische Genomiker Adam Rutherford, dass Genetik sich nicht für einfache Kausalerklärungen eignet. Vielmehr ist es so, dass uns alle mehr miteinander verbindet, als gedacht.
Roman ohne Eigenschaften
Für seinen Roman "Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt" hat Peter Stamm den Schweizer Buchpreis erhalten. Der Page-99-Test hatte den Befund der stilistischen Harmlosigkeit ergeben, nun überprüfen wir dies anhand der Lektüre des ganzen Romans.
Wenn mehr Menschen am Tisch sitzen
Alle fordern Integration, doch manche Probleme beginnen damit erst. In „Das Integrationsparadox“ zeigt der Soziologe Aladin El-Mafaalani verborgene Widersprüche auf. Allerdings greift seine Argumentation oft zu kurz.
Den Schmerz plündern
Im Roman "Der Südelefant" erzählt der georgische Autor Archil Kikodze von den Wunden seines Landes. Dabei ist eine Anleitung zum Überleben entstanden.