Kategorie: Rezension
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Das Zeitalter der Flüchtlinge
Gabriele Tergit hat ihren Roman "So war's eben" in den 1960er Jahren geschrieben. Doch damals wollte niemand ein Buch über den deutschen Antisemitismus veröffentlichen. Letztes Jahr ist der Roman erschienen, er spannt den Bogen vom Kaiserreich bis in die Nachkriegszeit.

Von der allmählichen Verfertigung der Kapriolen
Dem Künstler Tomas Schmit (1943-2006) ging es stets ums Machen, dabei verstand er sich zugleich als Zeichner und als Autor. In Berlin wird sein Werk in zwei Ausstellungen gewürdigt, darunter eine erste Retrospektive im Kupferstichkabinett.

Die Möglichkeit des Trostes
Cécile Wajsbrots Roman „Nevermore“ handelt von Vergänglichkeit. In der Arbeit des Übersetzens gelingt es der Erzählerin, mit ihrer Trauer um eine Freundin umzugehen.

Empathie und Kontrolle
„Welche Grenzen brauchen wir“ fragt Gerald Knaus im Titel seines Sachbuchs über Migration. Der menschenwürdige Umgang mit Flüchtlingen stand nie im Fokus der Politik - obwohl es Lösungen gäbe, wie Knaus aufzeigt.

Die ganze Tragödie
Der Roman „Krumholz“ beruht auf einem historischen Mordfall im Kanton Luzern zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Flavio Steimann erzählt die Geschichte zweier Außenseiter in einer kraftvollen, von Helvetismen durchsetzten Sprache.

Traumzeit und Nachtwindrauschen
Peter Handkes neue Erzählung „Ein Tag im anderen Land“ trägt den Untertitel „Eine Dämonengeschichte“. Sie handelt von bösen und guten Einflüssen, vom Sich-Absondern und vom Dazugehören. Der Weg dahin führt über die Sprache.

Briefe nach Patmos
Wie umgehen mit den Zumutungen der Pandemie? Die Protagonistin von Thea Dorns Briefroman „Trost“ sieht sich als Heldin der Freiheit inmitten einer Gesellschaft, die sich vor Todesangst in eine blökende Herde verwandelt. Sie setzt auf das Pathos des Aufstands. Eine...

Glück und Schrecken
Die ungarische Autorin Zsófia Bán wagt avancierte Konstruktionen: Brüche, Montagen und Reflexionen prägen die Erzählungen des Bandes „weiter atmen“.

Ein postmodernes Epos für Galizien
Exzentrische Figuren, karnevalistisches Erzählen - in „Die Lieblinge der Justiz“ lässt der ukrainische Autor Juri Andruchowytsch eine quasi-mythologische Vergangenheit seines Landes erstehen.

Eine Terroristin der Selbstbehauptung
Im Roman „Von Verschlungenen verschlungen“ erzählt Réjean Ducharme von der zerstörerischen Identitätssuche einer Heranwachsenden. Alles an diesem Roman ist radikal - eine Entdeckung der kanadischen Literatur.