Kategorie: Rezension

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Nachwirkungen eines vergessenen Kriegs

In seinem Buch "Der vergessene Sieg" zeigt Stephan Lehnstaedt die Folgen des Polnisch-Sowjetischen Kriegs von 1919 bis 1921: Um die damalige Staatenbildung in Osteuropa geht es dabei ebenso wie um die heutigen nationalistischen Tendenzen.

/ 7. April 2020

„TRRR…“, „RAM“, „PAM“ und „HMMM“

Wenn László Krasznahorkai einen Roman in seinem Heimatland Ungarn spielen lässt, öffnen sich Abgründe. „Baron Wenckheims Rückkehr“ ist komisch, derb – und für die Leser eine Herausforderung.

/ 31. März 2020

„Schleife um Schleife, mit Riesenumwegen…“

Der Ich-Erzähler in Peter Handkes neuem Buch "Das zweite Schwert" will sich rächen – und schweift doch nur ziellos umher. Bewusstseinserweiternde Wahrnehmungspoesie oder leere Virtuosität? Eine Stilkritik.

/ 19. Februar 2020

Höllensturz und Himmelfahrt

Mircea Cărtărescus Roman „Solenoid“ spielt in einem fantastisch aufgeladenen spätsozialistischen Bukarest. Insekten, Menschen und Riesen besiedeln Welten, die sich ineinander verschieben. Dabei verschmelzen Hochkultur und Horror, Mystik und Moderne.

/ 12. Februar 2020

Der Geruch des Schicksals

Andor Endre Gelléri (1906–1945) erzählt in dem Band "Stromern" vom Leben der Armen in den Randbezirken von Budapest. So präzise die Beobachtungen, so märchenhaft ist der Ton dieser durchweg kurzen Erzählungen.

/ 3. Dezember 2019

Was Briefe nicht sagen

Die Edition des Briefwechsels zwischen Ingeborg Bachmann und Hans Magnus Enzensberger lässt viele Fragen offen. Gerade dadurch leistet sie einem biografischen Voyeurismus Vorschub.

/ 11. November 2019

Page-99-Test: Nora Bossong

Auf der Seite 99 von Nora Bossongs Roman „Schutzzone“ sieht man, wie literarische Intensität erzeugt werden kann. Zum Beispiel durch den Verzicht auf Anführungszeichen.

/ 9. Oktober 2019

Der größte Prokrastinator der Nachkriegsliteratur

Wolfgang Koeppens Gespräche und Interviews sind eine faszinierende Lektüre. Sie zeugen von dem großen autobiografischen Roman, den der zaudernde Schriftsteller nie geschrieben hat.

/ 25. September 2019

Unstillbares Heimweh

In seinem Essay „Lob der Melancholie“ erkundet László Földényi ein paradoxes Gefühl zwischen Traurigkeit und Transzendenz.

/ 18. September 2019

Ein Gefängnis ohne Dach

Schon zur Zarenzeit war Sibirien das Land der Straflager. Dabei ging es auch um Kolonisierung durch Zwangsarbeit. In seinem enzyklopädischen Sachbuch „Das Totenhaus“ erzählt Daniel Beer die Geschichte dieses kaum zu kontrollierenden russischen "Gefängnisreichs".

/ 11. September 2019