Kategorie: Rezension

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Höllensturz und Himmelfahrt

Mircea Cărtărescus Roman „Solenoid“ spielt in einem fantastisch aufgeladenen spätsozialistischen Bukarest. Insekten, Menschen und Riesen besiedeln Welten, die sich ineinander verschieben. Dabei verschmelzen Hochkultur und Horror, Mystik und Moderne.

/ 12. Februar 2020

Der Geruch des Schicksals

Andor Endre Gelléri (1906–1945) erzählt in dem Band "Stromern" vom Leben der Armen in den Randbezirken von Budapest. So präzise die Beobachtungen, so märchenhaft ist der Ton dieser durchweg kurzen Erzählungen.

/ 3. Dezember 2019

Was Briefe nicht sagen

Die Edition des Briefwechsels zwischen Ingeborg Bachmann und Hans Magnus Enzensberger lässt viele Fragen offen. Gerade dadurch leistet sie einem biografischen Voyeurismus Vorschub.

/ 11. November 2019

Page-99-Test: Nora Bossong

Auf der Seite 99 von Nora Bossongs Roman „Schutzzone“ sieht man, wie literarische Intensität erzeugt werden kann. Zum Beispiel durch den Verzicht auf Anführungszeichen.

/ 9. Oktober 2019

Der größte Prokrastinator der Nachkriegsliteratur

Wolfgang Koeppens Gespräche und Interviews sind eine faszinierende Lektüre. Sie zeugen von dem großen autobiografischen Roman, den der zaudernde Schriftsteller nie geschrieben hat.

/ 25. September 2019

Unstillbares Heimweh

In seinem Essay „Lob der Melancholie“ erkundet László Földényi ein paradoxes Gefühl zwischen Traurigkeit und Transzendenz.

/ 18. September 2019

Ein Gefängnis ohne Dach

Schon zur Zarenzeit war Sibirien das Land der Straflager. Dabei ging es auch um Kolonisierung durch Zwangsarbeit. In seinem enzyklopädischen Sachbuch „Das Totenhaus“ erzählt Daniel Beer die Geschichte dieses kaum zu kontrollierenden russischen "Gefängnisreichs".

/ 11. September 2019

„Dieser Mann ist mir fremd“

Hermann Kurzkes Vater war nicht in der NSDAP, leistete als Physiker aber kriegswichtige Forschung. In „Was mein Vater nicht erzählte“ setzt sich der Sohn mit einem Vater auseinander, der als Mitläufer gelten wollte.

/ 25. Juni 2019

Die narrative Erschaffung der Welt

In seinem Buch „Universalität nach dem Universalismus“ vergleicht der Romanist Markus Messling die frankophonen Literaturen innerhalb und außerhalb Europas. Ein neues "Weltbewusstsein" findet er vor allem bei den Stimmen aus Afrika und der Karibik.

/ 16. Mai 2019

Körperwärme und Schriftlichkeit

Unter dem Titel „Leni weint“ veröffentlicht Péter Nádas Essays aus den Jahren 1989 bis 2014. In ihnen verbindet sich begriffliche Schärfe mit Grenzüberschreitung; unerbittliche Selbsterforschung geht einher mit teilnehmender Beobachtung.

/ 7. Mai 2019