Kategorie: Rezension

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Eine Heldin betritt das weiße Blatt

Anne Webers "Annette, ein Heldinnenepos" ist für den Deutschen Buchpreis nominiert. Es geht um das Leben einer politisch denkenden Frau zwischen Kampf und Aufopferung, Idealismus und Zweifel. Anne Weber würdigt ihre Heldin nicht mit Prosa, sondern mit Gesang.

/ 12. Oktober 2020

Von der Rampensau zum sterbenden Schwan

Als Joachim Meyerhoff mit 51 Jahren einen Schlaganfall erleidet, ist nichts mehr selbstverständlich. In "Hamster im hinteren Stromgebiet", dem fünften Band seiner autobiografischen Prosa, wird das Schreiben zu einem Teil der Rehabilitation.

/ 9. September 2020

Einblick in die Blackbox Russland

Russland entschlüsseln – das ist das Ziel der Online-Plattform dekoder seit ihrer Gründung 2015. Das dekoder-Jahrbuch 2019 sammelt Texte, die die russische Debattenlandschaft der letzten Jahre geprägt haben.

/ 26. Mai 2020

Lesen als ein Akt des Widerstands

Cécile Wajsbrots Roman „Zerstörung“ liest sich in den Tagen der Coronavirus-Pandemie wie eine Beschreibung unserer Gegenwart. Die Zeitdiagnose reicht tiefer, als es zunächst scheint. Am Ende erscheint das Lesen als Rettung.

/ 23. April 2020

Nachwirkungen eines vergessenen Kriegs

In seinem Buch "Der vergessene Sieg" zeigt Stephan Lehnstaedt die Folgen des Polnisch-Sowjetischen Kriegs von 1919 bis 1921: Um die damalige Staatenbildung in Osteuropa geht es dabei ebenso wie um die heutigen nationalistischen Tendenzen.

/ 7. April 2020

„TRRR…“, „RAM“, „PAM“ und „HMMM“

Wenn László Krasznahorkai einen Roman in seinem Heimatland Ungarn spielen lässt, öffnen sich Abgründe. „Baron Wenckheims Rückkehr“ ist komisch, derb – und für die Leser eine Herausforderung.

/ 31. März 2020

„Schleife um Schleife, mit Riesenumwegen…“

Der Ich-Erzähler in Peter Handkes neuem Buch "Das zweite Schwert" will sich rächen – und schweift doch nur ziellos umher. Bewusstseinserweiternde Wahrnehmungspoesie oder leere Virtuosität? Eine Stilkritik.

/ 19. Februar 2020

Höllensturz und Himmelfahrt

Mircea Cărtărescus Roman „Solenoid“ spielt in einem fantastisch aufgeladenen spätsozialistischen Bukarest. Insekten, Menschen und Riesen besiedeln Welten, die sich ineinander verschieben. Dabei verschmelzen Hochkultur und Horror, Mystik und Moderne.

/ 12. Februar 2020

Der Geruch des Schicksals

Andor Endre Gelléri (1906–1945) erzählt in dem Band "Stromern" vom Leben der Armen in den Randbezirken von Budapest. So präzise die Beobachtungen, so märchenhaft ist der Ton dieser durchweg kurzen Erzählungen.

/ 3. Dezember 2019

Was Briefe nicht sagen

Die Edition des Briefwechsels zwischen Ingeborg Bachmann und Hans Magnus Enzensberger lässt viele Fragen offen. Gerade dadurch leistet sie einem biografischen Voyeurismus Vorschub.

/ 11. November 2019