Unwissenheit erzeugt viel häufiger Sicherheit, als es das Wissen tut.
Charles Darwin

In seinem Buch Eine kurze Geschichte von jedem, der jemals gelebt hat versucht Adam Rutherford nichts Geringeres als die Widerlegung des Rassismus mit Hilfe der [itg-tooltip href=”https://tell-review.de/glossary/genomik/” qtipstyle=”light” tooltip-content=”<p>Unter Genomik versteht man die Erforschung der DNA im Ganzen, also nicht nur der einzelnen Gene und ihrer Produkte. Sondern auch der DNA-Abschnitte, die nicht für ein Protein codieren, möglicherweise aber für das Ablesen eines Gens verantwortlich. Darüber hinaus kann man mit Hilfe des Vergleichs verschiedener Genome bahnbrechende Erkenntnisse über den Ablauf menschlichen Evolution gewinnen. Und auch Wanderungsbewegungen von Menschengruppen in prähistorischer Zeit lassen sich so nachvollziehbar rekonstruieren. Zuletzt zeigt sich in vergleichenden genomischen Studien die Schwierigkeit, Erbgänge für komplexe Merkmale wie Intelligenz aber auch multifaktorieller Erkrankungen nachzuzeichnen.</p>”]Genomik[/itg-tooltip]. Diese Forschungsrichtung, früher „Vererbungslehre“ genannt, war seit Francis Galtons Konzept der Eugenik im späten neunzehnten Jahrhundert immer die Basis einer rassistisch ausgrenzenden Weltsicht. Dass dies heute noch gilt, zeigen Bücher von Hobbybiologen wie Thilo Sarrazin oder seinem amerikanischen Geistesverwandten Nicholas Wade.

Das Reiskorn auf dem Schachbrett

Der Behauptung, einige Menschengruppen hätten ein wertvolleres Genom als andere, setzt der britische Genetiker Adam Rutherford die neusten genomischen Erkenntnisse entgegen. In spannend zu lesenden Beispielen erläutert er die Unhaltbarkeit der These von „überlegenen Rassen“. Er macht deutlich, weshalb sogar der Rassebegriff auf der Müllhalde der Wissenschaftsgeschichte gelandet ist. Dabei ist Rutherfords grundlegende Überlegung ebenso einfach wie genial. Man muss sich nur das berühmte Reiskorn vergegenwärtigen, das sich auf dem Schachbrett von Feld zu Feld verdoppelt. Die Summe der Reiskörner wächst bekanntlich exponentiell. Ebenso exponentiell müsste die Anzahl unserer Vorfahren wachsen: zwei Eltern, vier Großeltern und so weiter. Jeder Mensch hätte demnach zehn Generationen zurück gerechnet bereits 1024 Vorfahren, zwanzig Generationen zurück wären es über eine Million. Diese Million von Vorfahren wäre mit der Anzahl der heute lebenden Menschen zu multiplizieren, abzüglich eines Geschwister- und Inzestfaktors. Doch um das Jahr 1000 gab es deutlich weniger Menschen als heute.

Rutherford erklärt es so:

Sie können sich das vielleicht leichter vorstellen, wenn Sie sich vor Augen führen, dass Sie theoretisch im 11. Jahrhundert Milliarden von Vorfahren hätten haben müssen, damals aber nicht Milliarden von Menschen lebten. Also müssen wir versuchen, irgendwie mit der Zahl von Menschen auszukommen, die damals tatsächlich gelebt haben. Aus dieser vermeintlichen Sackgasse ergibt sich als mathematische Lösung, dass die Milliarden von Abstammungslinien nicht nur in einer kleinen Anzahl von Menschen zusammengelaufen sind, sondern tatsächlich in jedem Mann und jeder Frau, die zu dieser Zeit lebten.

 Konkret ergibt sich daraus Folgendes:

Wenn Karl der Große im 9. Jahrhundert lebte (was wir wissen) und es heute noch Nachkommen von ihm gibt (was wir ebenfalls wissen), dann ist er der Ahnherr jedes einzelnen Menschen, der heute in Europa lebt.

Das familiäre Geflecht

Statt isolierter Familienstammbäume gibt es demnach ein Abstammungsgeflecht: Alle sind mit allen verwandt. So gesehen ist jede Heirat bis zu einem gewissen Grad inzestuös, und jeder Streit ist eigentlich ein Familienstreit.

Rutherford erläutert dies anhand seiner eigenen Familie. Er nimmt sie als Beispiel für seine grundsätzlichen Überlegungen.

Ich denke an meine Kinder, Promenadenmischungen mit genetischen Einflüssen aus Südwales und Irland, […] aus dem Nordosten und aus Schottland […], plus einer Prise Südasien, um dem Ganzen Würze zu geben. Sie sind das Nationalgericht des 21. Jahrhunderts, ein sehr britisches Curry.

Das widerspricht keineswegs der Tatsache, dass bei einigen geografisch abgetrennten Gruppen, wie beispielsweise den Walisern, das Genommuster ein wenig variiert. Rutherford verweist etwa auf die groß angelegte Studie „People of the British Isles“, die einen Querschnitt der britischen Bevölkerung genomisch untersucht hat. Diese Studie zeige nur einige Variationen, keinesfalls jedoch ein genetisches Muster, das die Definition einer Subspezies rechtfertigen würde.

Selbst wenn sie walisischer sind als ihre Nachbarn, betrifft das nur die Details, und sie [die Waliser] sind noch immer teilweise Wikinger, Sarazene, Angel, Sachse und […] Kaiser des Frankenreichs.

Grenzen der genetischen Kausalität

Der Rassebegriff ist nicht zu halten. Dabei dröselt Rutherford die Behauptung, manche Gruppen hätten genetisch „bessere“ Eigenschaften, noch von einer anderen Seite her auf. Im Rahmen des Human Genome Projekt wurde die Vererbbarkeit komplexer Merkmale wie Intelligenz, Schönheit oder auch Erkrankungen wie Diabetes, Arteriosklerose und Krebs untersucht. Dabei konnte bisher kein eindeutiger Kausalbezug zu bestimmten Genen festgestellt werden: Komplexe Merkmale werden komplex vererbt.

Adam Rutherford schreibt dazu:

Es ist unerheblich, ob wir über Kriminalität, psychische Merkmale oder psychiatrisch relevante Störungen reden oder über völlig normales menschliches Verhalten wie die politische Einstellung: […]  die durch die Genetik aufgedeckten biologischen Eigenschaften sind weder Ursachen noch Auslöser oder Grundlagen. Sie sind potenzielle Faktoren: Wahrscheinlichkeiten.

Genetische Ideologen wie Sarrazin insinuieren heute noch, dass komplexe Merkmale einem einfachen mendelschen Erbgang folgen. Der ZEIT-Titel „Ich werde Kanzler“ (17.10. 2018) ist nur das jüngste Beispiel für diesen Denkfehler.

Dabei ist es ziemlich einfach: Erbkrankheiten, deren Ursache im Defekt eines einzigen Genes liegen, sind genetisches Schicksal, so etwa Mukoviszidose oder Chorea Huntington. Hier liegt eine rein lineare Kausalität vor: Das defekte Gen erzeugt ein defektes Enzym, das wiederum die Krankheit auslöst. Vielleicht findet man irgendwann die Vererbungsregeln komplexer Merkmale, Rutherford setzt dabei auf große Genom-Datenbanken, auf Big Data in der Biologie. Für Fernsehshows jedoch, die bei Hitler das Böse und bei Marilyn Monroe das Schöne in den Genen suchen, hat er nur Spott übrig.

Ist das Böse in der DNA codiert? Wie ist es mit der Intelligenz? Intelligenz hat mit Sicherheit eine signifikante erbliche Komponente, doch diese wird in Populationen gemessen, nicht in Individuen, und die Jagd nach spezifischen genetischen Korrelaten der Intelligenz war bisher nicht sonderlich erfolgreich. Was die Schönheit angeht, nun, Marylin Monroe ist nicht mein Fall, und so geht es wohl vielen Menschen weltweit. Ich bin eher ein Fan von Lauren Bacall. Mir kommt da etwas vom „im Auge des Betrachters“ in den Sinn, das diesen Gedanken auf den Punkt bringt.

Das Buch hat den Untertitel „Was unsere Gene über uns verraten“. Sie verraten sehr viel über uns. Nur das, was Rassisten seit anderthalb Jahrhunderten herauslesen wollten, zeigen sie gerade nicht.

Bildnachweis:
Beitragsbild: Strangmycel des Weißen Porenschwamms. Von Mätes II. [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], von Wikimedia Commons
Buchcover: Rowohlt Verlag
Angaben zum Buch
Adam Rutherford
Eine kurze Geschichte von jedem, der jemals gelebt hat
Was unsere Gene über uns verraten
Aus dem Englischen von Monika Niehaus und Coralie Wink
Rowohlt Verlag 2018 · 464 Seiten · 16,99 Euro
ISBN: 978-3-499-63276-1
Bei Amazon, buecher.de oder im lokalen Buchhandel

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Von Herwig Finkeldey

17 Kommentare

  1. Kinder finden mit Leichtigkeit und hoher Treffsicherheit heraus, zu welcher Rasse sie gehören. Barrack Obama erkennt die Existenz von Rassen an. Dass Rassen sich unterscheiden, heißt freilich nicht, dass sie nicht auch Gemeinsamkeiten hätten.Rutherford rennt einige offene Türen ein und schlägt andere vehement zu.

    Die o. a. Polemik gegen Sarrazin läuft völlig ins Leere, wie auch die gegen das einwandfreie mehrseitige ZEIT-Dossier von Ulrich Bahnsen vom 17. Oktober 2018, das oben zitiert wird.
    Zumal Sarrazin und Bahnsen vollkommen mit Rutherfords ebenfalls hier zitierter Aussage übereinstimmen, dass der IQ eine “signifikante erbliche Komponente” hat und dass man, um die zu messen, Populationen verlgeicht.

    Hier noch ein instruktiver tweet-Tausch zwischen toadmeister, Tyler Kent, Adam Rutherford und Steve Sailer

    @toadmeister
    While it’s true that vernacular racial distinctions don’t exactly correspond to genetic clusters, they map on to them pretty well. In the U.S., genetic information statistically predicts people’s self-reported ethnicity with a high degree of accuracy. 1/Toby Young hat hinzugefügt,
    Dr Adam Rutherford

    @AdamRutherford
    Antwort an @AdamRutherford @toadmeister @QuilletteM
    So tell me, as someone who has made a decent fist of trying to understand genetics without a longstanding academic background in that area, do you think that vernacular descriptions of race are a scientifically useful way of categorising people?
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    tyler kent

    @tylerkent6
    9. Okt. 2018
    Mehr
    The argument is really about epistemology, not race. Everyone knows race is real. How to define it is epistemology.

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    Steve Sailer

    @Steve_Sailer
    Folgen @Steve_Sailer folgen
    Mehr
    Antwort an @tylerkent6 @toadmeister
    Philip Kitcher, a top prof of philosophy, at Columbia had some insightful things to say about how a race is like an extended family, but then got struggle sessioned into apologizing for daring to point it out.

    20:15 – 9. Okt. 2018

    Antworten

  2. Herwig Finkeldey 13. Februar 2019 um 5:54

    In solchen Diskussionen werden einem immer wieder Argumente „widerlegt“, die man selbst nie benutzt hat. Nun, diese Diskurstricks kannte schon Schopenhauer.
    Bahnsen warf ich völlig zu recht die Überschrift seines Artikels vor, die eindeutig suggeriert, in den Genen lägen unsere Schicksale komprimiert vor. Nein, liegen sie nicht. Allenfalls dann, wenn eine klassische Erbkrankheit vorliegt. Alles andere sind – wie immer in der Natur – Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Genau das steht auch oben so drin. Bitte genauer lesen. Dass die ZEIT darüberhinaus sich den zukünftigen deutschen Kanzler als männlich, blond und blauäugig vorstellt, spricht für sich.
    Schrecklich wird es, wenn vieldeutige und komplexe naturwissenschaftliche Erkenntnisse zu eingleisigen politischen Schlussfolgerungen führen wie bei Sarrazin.
    Deswegen zum letzten Mal: Die bisher nicht erkannten Vererbungsregeln komplexer Merkmale sind im politischen Diskurs einfach fehl am Platz.

    Zum Beispiel beim Merkmal Intelligenz. Hier googeln wir einfach alle mal den Begriff „Flynn-Effekt“. Wenn es eine reine Vererbung gäbe, wäre dieser Effekt nicht erklärbar, v.a. die Tatsache nicht, dass der IQ in einigen, hoch entwickelten Ländern wieder sinkt. Während er in anderen Länderen, die z.B. nach Sarrazins Meinung an sich einen niedrigeren IQ bedeuten müssten, weiter steigt. In der Türkei etwa doppelt so schnell wie in Deutschland. Wie ist das möglich, wenn die Intelligenz doch angeblich genetisch fixiert ist und „wir“ genetisch einen höheren IQ haben, als „die da“?

    Einen Rassebegriff kann man auf die gesamte, menschliche Population nun wirklich nicht anwenden. Wer hat Ihnen das denn erzählt? Das ist auf der biologischen Ebene einfach falsch und darüber diskutiere ich auch nicht weiter. Hüten Sie sich vor der ideologischen Verwendung biologischer Begriffe. Keine andere Naturwissenschaft ist so sehr verfänglich dafür wie die Lehre vom Leben.

    Ich bitte Sie zuletzt übrigens mit ausgewählten Verlinkungen irgendwelcher Texte aufzuhören. Dann verlinke ich andere und der Erkenntnisgewinn ist gleich null. Das würde in der Summe nur belegen, dass es eben in der Biologie doch nicht so einfach ist, wie es manche Ideologen gerne hätten.

    Antworten

  3. Dass die Vererbung Probleme macht, heißt nicht, dass es sie nicht gibt. Deswegen wird bei vernünftigen Leuten wie Ulrich Bahnsen in der ZEIT und dem Harvard-Psychologen Steven Pinker und Thilo Sarrazin immer zu lesen sein, dass Vererbung im Hinblick auf den IQ eine starke, aber nicht die alleinige Rolle spielt. Keinem der o. a. ist der Flynn-Effekt unbekannt. Der Flynn-Effekt passt genau zu der Aussage, der IQ sei zu mindestens 50% vererbt.

    Bahnsens ZEIT-Dossier über diese Dinge vom letzten Herbst ist wissenschaftlich einwandfrei und wie ich finde sehr empfehlenswert. Bahnsen schließt übrigens da an, wo sein sehr anerkannter Vorgänger Dieter E. Zimmer aufgehört hat.

    Tatsache ist auch, dass Barrack Obama oft von Rasse schrieb und spricht, und sprach. Obama ist offenbar der Meinung, dass es Rassen gibt, ja mehr noch, dass sie unterschiedliche Eigenschaften haben.

    Ich finde, der Twitterer Tyler Kent weiter oben fasst die Diskussionslage sehr gut zusammen: Die Kontroverse kann vernünftigerweise nicht der Frage gelten: Rasse, ja oder nein. Denn Rassen sind real, und viele Menschen wissen das (cf. Barrack Obama). Die offene Frage ist: Wie definiert man den Begriff Rasse venünftig, und das ist eine epistemologische Frage – von einigem Gewicht, selbstverständlich, und des Schweißes der Edlen immer wert.

    Noch eine Bemerkung: Wissenschaftliche Probleme verschwinden nicht, wenn man darauf hinweist, dass sie in der Vergangenheit falsch beantwortet worden sind. – Das ist vielmehr die Natur der Wissenschaft selber. Nach Kant und Mill würde es ohne frühere Fehler überhaupt keine Wissenschaft geben können. Genau das ist eine erhebliche Pointe des kritischen, aufklärerischen Denkens.

    Antworten

  4. Nicht die „Vererbung macht Probleme“, sondern das Erkennen ihrer Gesetzmäßigkeiten bei komplexen Merkmalen resp. bei komplexen Erkrankungen. Deswegen meine Kritik an den besagten Herren. Wie man im Originaltext bequem nachlesen kann.

    Warum Sie mir „erklären“ wollen, dass die Rolle der Vererbung im Leben eines jeden Organismus groß ist, entzieht sich meinem Verständnis. Wann hätte ich das je bestritten? Zeigen Die mir bitte die entsprechenden Stellen. Sie dürfen gerne das gesamte Netz einschließlich meiner Social Media Accounts durchforsten.

    Bestreiten tu ich vielmehr, dass man leichtfertig aus vieldeutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen eindeutige gesellschaftspolitische Aussagen ableiten kann. Genau das aber passiert gegenwärtig, zum Beispiel in Schnellroda.

    Eine letzte Frage sei noch erlaubt: Wer (neben den Rassisten) braucht noch einen auf den Menschen bezogenen Rassebegriff?

    Antworten

  5. Der IQ ist eine komplexe menschliche Eigenschaft, die in erheblichem Maße der Vererbung unterliegt. Ihre Polemik gegen Bahnsen, Sarrazin, Pinker usw., die alle diese Einsicht verbreiten, verkennt das. Sie haben Ulrich Bahnsens wirklich gutes ZEIT-Dossier oben abgefertigt mit leider unzutreffenden Argumenten. Überschriften sind selten das Werk des Autors, übrigens.

    Rassen sind ebenfalls eine soziale Tatsache. Das hat erhebliche Konsequenzen, wie u. a. Barrack Obama sehr ausführlich beschrieben hat in seinen autobiografischen Büchern. Außerdem verbreitet Obama die Einsicht, es gebe genetische Unterschiede zwischen verschiedenen Rassen im Hinblick auf ihre sportlichen Leistungen. Es sei also kein Zufall, dass z. B. Sprinter an der Weltspitze durchgängig schwarz sind. – Weil Sie fragen, was derlei Erkenntnisse sollen: Einsicht, sagen die Aufklärer, sei per se gut. Aber selbstverständlich soll man auch einen klugen Gebrauch von Einsichten machen.

    Antworten

    1. „Der IQ ist eine komplexe menschliche Eigenschaft, der im erheblichen Maß der Vererbung unterliegt..“ Ich fühle mich plagiiert!
      Aber sei’s drum. Jetzt müssen Sie nur noch diese Erkenntnis mit der Erkenntnis zusammenbringen, dass zum einen die Mechanismen der Vererbung komplexer Merkmale und zum anderen das Zusammenspiel der Gene mit der Umwelt bei der endgültigen Ausprägung noch nicht abschließend geklärt sind. Wenn sie diesen Erkenntnisprozess durchlaufen haben, ist es zur Lösung nicht mehr weit: Es können daraus keine politischen Schlussfolgerungen abgeleitet werden. Genau das tat Sarrazin. Deswegen war die Kritik an ihn berechtigt.

      Rassen sind „soziale Tatsachen“? Ich dachte, Rassen sind Ausdruck genetischer Unterschiede? Da es die im ausreichenden Maß zwischen menschlichen Populationen nicht gibt, gibt es auch keine menschlichen Rassen.

      Wenn Sie Rassen sozial definieren, wie definieren Sie dann Geschlecht?

    2. Sie gehen auf Barrack Obama aus nachvollziehbaren Gründen nicht ein, und Sie greifen Sarrazin et. al. (Bahnsen/ZEIT, (Steve Pinker, Charles Murray, Jordan Peterson)) mit schlechten Gründen direkt oder indirekt an.

      Keine Idee zu den schwarzen Sprintern an der Weltspitze?

      Wenn ich sage, der Begriff der Rasse und seine – mit Ausnahme einiger linksliberaler Inselchen – weltweiten Geltung sei eine soziale Tatsache, so habe ich einen Aspekt dieses Begriffs beleuchtet, aber nicht alles darüber ausgesagt. Ich bin in der Tat Obamas Ansicht, dass es Rassen auch in biologischer (= genetischer) Hinsicht gebe.

      Tyler Kent, der Twitterer, der (u. a.) Adam Rutherford antwortete, und den ich zu Ihrem hellen Verdruss oben zitierte, bringt das Problem auf den Punkt: Es gibt ein epistemologisches Problem mit dem Begriff der Rasse. Dieser Begriff hat einen harten Kern und weiche Ränder. Das ist absolut nichts besonderes in der Biologie – es ist die gleiche Struktur wie bei den Arten – die haben auch oft sanfte Übergänge von einer zur anderen – ein Grund, weshalb es ständig Bwegung in den Klassifikationen gibt.

      Das ist zudem der Grund, weshalb Steve Sailer et. al. vorgeschlagen haben, nicht mehr von Rassen, sondern von großen, ausgedehnten Verwandtschaften zu sprechen (kommt ebenfalls oben in den tweets vor).

      Tatsache ist, dass bestimmten dieser (auch mittels biologischer Kriterien bestimmbaren) verandtschaftlichen Großgruppen bestimmte durchschnittliche Eigenschaften zukommen, die sie von anderen Großgruppen unterscheiden, und Tatsache (eine sozialwisenschaftlich gut erforschte) Tatsache ist auch, dass dieser Rassebegriff den jeweiligen Mitgliedern solcher Gruppen intuitiv mit erstaunlich hoher Treffsicherheit (90+%) zugänglich ist. – Diese menschlichen Großgruppen (oder Rassen) sind nicht nur im Kern biologisch bestimmbar, sondern verkörpern auch Eigenschaften, die (gerade weil sie intuitiv mit großer Treffsicherheit zugänglich sind) das Selbstbild und das Selbstverständnis und die intuitiven Zugehörigkeitsgefühle vieler Menschen mitbestimmen (das ist die soziale Seite dieses Phänomens der biologischen Unterschiedenheit großer Menschengruppen).

      Kleine Bemerkung am Rande: Auch Mediziner wissen, dass es biologische Unterschiede zwischen diesen Großgruppen (oder Rassen) gibt, die sich u. a. pharmakologisch auswirken – und nicht allein allein bei Erbkrankheiten.

      Zur Lekrüre empfohlen in diesem allgemeinen (also: Nicht medizinischen) Zusammenhang: Heiner Rindnermann: Cognitive Capitalism – Human capital and the Wellbeing of Nations, Cambridge University Press, 2018

      Wer will kann auch die FAZ Wissenschaftsseite googlen und dort nach dem Lob David Reichs für seine Forschungen auf dem Gebiet der Paläogenetik – insbesondere in Sachen Rasse sehr einschlägig, – suchen: Reich sei m u t i g sagt die FAZ!

      -Ähnliches steht auch in der bekannten Schnellrodaer Hauszeitung – ehehe – – NZZ – ein guter Einstieg geht über den bekannten faschistischen (ok, nur Spaß) Leibnizpreiträger (mein Ernst) Axel Meyer (wie ich höre, soll in dieser grässlichen Schweizerischen kryprofaschistischen Hetzschrift NZZ auch eine Blogbetreiberin aus Berlin mit dem Namen Sieglinde Geisel schon durch Mitarbeit sich kompromittiert haben).

    3. Da Sie mir so ein schönes Stöckchen hinhalten – bitte sehr: NZZ – Warum das Blatt sich wendet

  6. Anselm Bühling 15. Februar 2019 um 23:55

    In Rutherfords Buch, und auch in Herwig Finkeldeys Rezension, geht es darum, dass der Rassebegriff biologisch-genetisch nicht begründbar ist. Es sollen keine offensichtlichen phänotypischen Unterschiede zwischen Menschen verschiedener Herkunft geleugnet werden, sondern es wird gezeigt, warum sich daran keine starken biologischen Korrelationen zu bestimmten Eigenschaften festmachen lassen – und schon gar nicht eine Einteilung von Menschen in mehr oder weniger wertvolle.

    Antworten

    1. Herr Bühling, biologische Unterschiede sind keine Wertunterschiede. Vollkommen richtig. Aber selbstverstndlich gibt es über die Erbkrankheiten hinaus eine Reihe von vererbeten (=biologisch bestimmbaren) Eigenschaften, in denen sich Menschenrassen unterscheiden. Herwig Finkeldey räumt ausdrücklich ein, dass das im Sport (Sprintwettbewerbe, z. B.) eine ausschlaggebende Rolle spielt, wenn ich ihn richtig verstehe.

      Das ist ein Punkt, den Barrack Obama immer mal wieder anspricht im Hinblick auf rassische Unterschiede zwischen Menschen. – Unter Verweis auf das Buch “The Sports Gene” von David Epstein übrigens, von dem Obama sagte, dass er es sich zu Weihnachten geschenkt habe. – Er hält also sehr viel von diesem Buch.

      Im übrigen spricht Obama in seinen autobiographischen Büchern andauernd über Rasse – und deren Bedeutung für die Identität der Menschen.

    2. “Im übrigen spricht Obama in seinen autobiographischen Büchern andauernd über Rasse – und deren Bedeutung für die Identität der Menschen.” Richtig, aber hier gilt a) dass das englische “race” nicht gleichzusetzen ist mit dem deutschen “Rasse” (Herwig Finkeldey hat bereits darauf hingewiesen) und b) dass Obama als African American damit natürlich die soziale Identität meint, man könnte auch sagen das “Konstrukt”, dass sich aus dem spezifisch amerikanischen Rassismus ergibt, mit der Geschichte der Sklaverei.

  7. Sehr geehrter Herr Kief,

    der Begriff “Rasse” ist Ihnen auf den Menschen bezogen einmal ein “epistemologisches Problem”, dann wieder eine “soziale Tatsache”, dann wieder “genetisch” definiert. Die Inkonsistenz Ihres Argumentierens bemerkten Sie selbst, weswegen Sie nun von “Rassen oder Großgruppen” sprechen.
    Mein Tipp: Sprechen Sie doch einfach von Großgruppen (oder von Populationen), dann ist das Problem vom Tisch. Erkennen Sie, dass es darüber hinaus Cluster gibt, wie es ja im Ausgangstext am Beispiel der Waliser gezeigt wurde. Aber erkennen Sie auch, dass weder solche Cluster noch Populationen hinreichen, eine Rasse zu definieren.
    Da Sie den Sport bemühten: Der marginale Unterschied beim Laufen, der übrigens reziprok im Schwimmsport anzufinden ist, reicht ebensowenig aus, eine Rasse zu definieren. Vielleicht würde es mich überzeugen, wenn der langsamste, dunkelhäutige Mensch noch immer schneller ist, als der schnellste Weiße (und beim Schwimmen dann umgekehrt). Wie Sie wissen, ist das jeweils bei weitem nicht der Fall.

    Zuletzt dürfen Sie nicht das Wort “Rasse” mit dem englischen Wort “race” eins zu eins gleichsetzen. Wenn Engländer beispielsweise von “human race” sprechen, meinen sie nicht die fünf „klassischen Rassen”.

    Da Sie so rege und findig verlinken, habe ich nun auch noch einen Link für Sie. Die Definition des Begriffs Rasse aus dem “Spectrum-Verlag”, bekanntlich ja das linksradikale Organ für Naturwissenschaft:

    https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwi96IvWz7_gAhUGPFAKHShpAj0QFjAAegQICxAB&url=https%3A%2F%2Fwww.spektrum.de%2Flexikon%2Fbiologie%2Fmenschenrassen%2F42123&usg=AOvVaw0s1c8Weg8njaYnKKXCJCIi

    Es bleibt für mich Ende dieser Diskussion eine Frage, denn trotz der doch sehr guten Argumente gegen die Verwendung eines Rassebegriffs beim Menschen, beharren Sie darauf: BRAUCHEN Sie diesen Begriff? Und wenn ja, wofür? Für die eigene innere Stabilität?

    Mit freundlichen Grüßen

    Herwig Finkeldey

    Antworten

  8. Lieber Herr Finkeldey –

    Argumente ad hominem sind nicht richtig, wie ich finde. Im übrigen sage nichts anderes in Sachen Rasse wie z. B. Barrack Obama: Dass sie existiert und dass es sinvoll ist, über die biologischen Unterschiede zwischen Menschenrassen nachzudenken.

    Nichts von Ihrer Seite zu David Reich und Axel Meyers in der FAZ ausgebrachtem Lob über Reichs Mut, nicht zuletzt die Rassenfrage wissenschaftlich zu thematisieren?

    David Reichs Buch: Who We are, and how we got here – Ancient DNA and the New Science of the Human Past. Dazu eine ganze Reihe von Artikeln von Reich in der New York Times. Reich ist der führende Paläogenetiker und – ein mutiger Mann!

    Adam Rutherford ist ein emsiger Journalist, Axel Meyer und David Reich und Richard Plomin (Blueprint – How DNA makes us who we are) usw. sind herausragende Wisssenschaftler.

    Nicht ich will etwas, Sie (und Rutherford) wollen etwas: Dass ein sozialpsychologisch hochbedeutsames Merkmal wie das der Rasse aus dem Sprachgebrauch getilgt wird. Das sei, meine ich, kein guter Vorschlag. Deshalb bin ich hier auf der Seite des eminenten Politikers Barrack Obama und des erheblichen Biologen Axel Meyer und des Genetikers David Reich. Das ist alles.

    PS

    Die linguistischen Argumente von wegen, es sei der englische Ausdruck race und der deutsche Ausdruck Rasse nicht der gleiche Begriff führen nicht weit, denn Reich und Meyer (der sehr viel in den USA lehrte und publizierte) und – – – Barrack Obama verwenden den Begriff Rasse so wie ich auch.

    Barrack Obama insbesondere in “Dreams from my Father”, 1995.

    Näheres zu Obama und Rasse in: Steve Sailer, America’s Half-Blood Prince – Barrack Obamas Story of “Race and Inheritance”.

    Antworten

  9. Sehr geehrter Herr Kief,

    also der David Reich, der den amerikanischen Begriff “race” nur in Anführungszeichen benutzt? Meinten sie den? Ich gehe mal davon aus. https://www.nytimes.com/2018/03/23/opinion/sunday/genetics-race.html
    In dem sehr guten Text spricht er von diversen Populationen (sic!), die einzelne, aber relevante genetische Unterschiede zeigen. Also schreibt er dasselbe wie Rutherford (der Reich lobend zitiert!!!) und – bei aller gebotenen Bescheidenheit sei darauf hingewiesen – wie ich eben auch. Und er spricht davon, dass die unbestrittene genetische Ähnlichkeit aller Menschen untereinander (99,9% des Genoms) leider zu einer Orthodoxie geführt hat. Dem stimme ich ebenfalls zu.

    Aber nirgendwo kämpft Reich darum, den alten Rassebegriff der Biologie (kaukasisch, negroid, asiatisch usw.) wieder zu etablieren (diejenigen, die das in ihm lesen, scheinen mir ideologische Trittbrettfahrer zu sein). Reich möchte sehr zu Recht nur, dass seine Forschungen nicht als Fürsprecherei für Rassismus missverstanden werden. Sondern als Forschung über die Migration des Menschen in vorgeschichtlicher Zeit aufgefasst werden. Und das sind sie ja auch. Reich schreibt über diesen Vorwurf von “links” bzw. Lob von “rechts” selbst: “The truth, and the main theme of my 2018 book Who We Are and How We Got Here: Ancient DNA and the New Science of the Human Past, is exactly the opposite – namely, that ancient DNA findings have rendered racist and colonialist narratives untenable by showing that no human population is “pure” or unmixed.”

    Wir sind also alle ein Abstammungsmischmasch, niemand war schon damals ““pure” or unmixed”. Und heute erst recht nicht. Ausserdem kommen wir alle aus Afrika.

    Wie Sie werden zugeben müssen, ist David Reich somit nicht gerade ein guter Kronzeuge, um den Rassismusbegriff zu reaktivieren. Bleiben wir doch, wie im Spectrumartikel überzeugend dargelegt, bei Cluster und Population. Wo ist für Sie dabei das Problem? Noch einmal die Frage: Warum beharren Sie darauf? Das ist übrigens kein “Argument ad hominem”, sondern schlicht eine Frage ad hominem.

    Eine Sache noch sei korrigiert: Rutherford ist kein “emsiger Journalist”, sondern wie Reich ein wissenschaftlich ausgewiesener Genetiker, der mittlerweile journalistisch arbeitet.

    Dass ich mich aber nicht zum Alt-Right-Ideologen Steve Sailer verhalte, sehen Sie mir bitte nach. Offenbar ist Ihr Bild über Obama auch von Sailer geprägt. Meines nicht.

    Mit freundlichen Grüßen

    Herwig Finkeldey

    Antworten

  10. Werter Herr Finkeldey –

    1) Wg. Barrack Obama: Obama hat die Dinge über “Race and Inheritance” (Obama) gesagt ohne Steve Sailers Zutun. Sailer weist freilich zu Recht darauf hin, dass Obama über “Rasse und Erbe” spricht – und zwar ausdrücklich auch im Hinblick auf die Biologie (die Gene).

    2) Eurasier sind einander sieben mal ähnlicher als Asiaten, schreibt Reich. Er nennt das eine Verwandtschaft – wie Sailer, nota bene, der das eine extended family nennt – – andere nennen das Rassen, es macht keinen Unterschied.

    Der Punkt ist: Hier geht es nicht um soziale Konstrukte, sondern um die biologische Basis derselben: Gene.

    Reich schreibt, dass man die Häufigkeit von Mutationen auf einer Landkarte ausdrucken könne, und dann sehe man, dass West-Eurasien homogen ist von der europäischen Atlantik-Küste bis zu den Steppen von Zentral-Asien. Dann kommt Indien, wo genetische Diversität herrscht, und dann China, das genetisch sehr homogen ist: Die Han-Chinesen sind ein Staatsvolk – und verstehen sich auch als ein solches. Das gilt übrigens auch für Koreaner und die Japaner. – Allein diese soziale u n d biologische Tatsache hat enorme Bedeutung. Adam Rutherford dürfte in diesen Ländern auf extrem wenig Verständnis stoßen.

    David Reich:
    (Wenn) (…) frequencies of mutations are plotted on a map, West Eurasia appears homogeneous, from the Atlantic façade of Europe to the steppes of central Asia. There is a sharp gradient of change in central Asia before another region of homogeneity is reached in East Asia .
    (Who We Are S. 93 – da schreibt Reich auch von “race” – ohne Anführungszeichen, übrigens.)

    Solche Gedanken haben Reich wilde Proteste eingetragen – u. a. von sage und schreibe 68 (kein Witz) entsetzten amerikanischen ProfessorInnen vornehmlich der Geistes- und Sozialwissenschaften, die sich nicht zuletzt auf Irrlichter wie Adam Rutherford bezogen haben, der meint, dass die genetischen Unterschiede von “extended families” oder Rassen sich sozusagen im Ungefähren langer Herkünfte verlieren. Das aber tun sie nicht. Sie sind virulent und ein Hauptmerkmal des Selbstbewusstseins praktisch aller Menschen – ich sagte es schon einmal – außerhalb der winzigen liberalen Schicht in westlichen Gesellschaften, die diese u. a. sozialpsychologisch hochpotente Seite unserer biologischen Herkunft meinen ignorieren zu sollen).

    Diese lebendigen Teile des Selbstbewußtseins einer genetischen Teilhabe an seiner Herkunft (=extended family) zu tabuisieren oder zu marginalisieren oder zu negieren liegt in der Logik der Argumente von Rutherford, das ist richtig. Aber diese Logik ist (nicht allein) biologisch falsch und jedenfalls nicht emanzipativ, sondern antiaufklärerisch.

    Dass Menschen in “extended families” (Sailer) nur im Hinblick auf Erbkrankheiten genetische Gemeinsamkeiten teilen, Herwig Finkeldey, findet sich bei Reich ebenfalls nicht. Er hat eine ganze Reihe von Eigenschaften benannt, die Menschen aufgrund ihrer genetischen Herkunft teilen. Am 30. 3. 2018 schrieb Reich in der NYT:
    2. There are clear genetic contributors to many traits, including behavior.

    3. Present-day human populations, which often but not always are correlated to today’s “race” categories, have in a number of instances been largely isolated from one another for tens of thousands of years. These long separations have provided adequate opportunity for the frequencies of genetic variations to change.

    4. Genetic variations are likely to affect behavior and cognition just as they affect other traits, even though we know that the average genetic influences on behavior and cognition are strongly affected by upbringing and are likely to be more modest than genetic influences on bodily traits or disease.

    5. The genetic variations that influence behavior in one population will almost certainly have an effect on behavior in others populations, even if the ways those genetic variations manifest in each population may be very different. Given that all genetically determined traits differ somewhat among populations, we should expect that there will be differences in the average effects, including in traits like behavior.

    6. To insist that no meaningful average differences among human populations are possible is harmful. It is perceived as misleading, even patronizing, by the general public. And it encourages people not to trust the honesty of scholars and instead to embrace theories that are not scientifically grounded and often racist.

    Auch Utopien, sagte der alte Philosoph, haben ihren Fahrplan. Und der ist bestimmt durch das materielle Substrat unseres Denkens – und das besteht nicht allein (!!) aus der Umgebung, wie es der linken Lehre entspricht, sodern eben auch aus unserer genetischen Herkunft.

    Antworten

  11. PS – das noch separat wg. kommentarsystem:

    Reichs Punkt 4 oben wird diskutiert (und mehr in Richtung Bilologie gewichtet) in: Robert Plomin in “blueprint – how DNA makes us who we are”, S. 96 ff. (MIT press, Cambidge USA, 2018)

    Eine gute Rezension von Plomins Buch findet sich im Quillette Magazine von Claire Lehmann online – einer furchtbaren “Nazine” (Bloch) , diese Claire Lehmann, kürzlich posierte sie in Melbourne sogar BLOND – – – der Skandal ist mitsamt Sektglas und drei ihrer ebenfalls blond posierenden (!) Mitarbeiterinnen natürlich im Internet festgehalten. Gott seis getrommelt und gepfiffen.

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  12. Reichs Artikel hatte ich ja bereits verlinkt. Sie führen daraus ausgewählte Zitate an. Substantiell Neues ergibt sich daraus aber nicht.
    Deshalb nur noch ein Wort zu Ihrem letzten Satz („…das besteht nicht allein (!!) aus der Umgebung, wie es der linken Lehre entspricht, sodern eben auch aus unserer genetischen Herkunft.“): Das hat in der ganzen Diskussion niemand bestritten.

    Was ich bestreite ist, dass daraus eine Aufteilung der menschlichen Art in „Rassen“ folgt. Die Menschheit stimmt, wie schon mehrfach erwähnt, zu 99,9% genomisch überein. Da ist für ein Konstrukt wie Rasse wenig Platz. Der Begriff Population ist viel sinnvoller, da er die Dynamik des Daseins, das seit Urzeiten aus Migration und sexuellen Kontakten unter den Populationen besteht (Reichs Forschungsgebiet), viel besser wiederspiegelt.

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