Nicht nach Dinkelsbühl

In Freiburg feiert die deutsche Dummheit Triumphe, Paris ist abscheulich. Im Sammelband „Städtebeschimpfungen“ trifft Thomas Bernhards Lust am Schimpfen auf den leicht entflammbaren Lokalpatriotismus der Städtebewohner.

/ 18. Januar 2017

Gegen den Gesinnungskrawall

Die Zivilgesellschaft nimmt den Kampf um die Diskurshoheit auf: Am 14. Januar 2017 ist das Schmalbart-Netzwerk mit einer Tagung gestartet, und Correctiv filtert Fake News auf Facebook. Doch wie führt man einen Dialog mit Leuten, die den Dialog verweigern?

/ 16. Januar 2017

Die neue Ego-Literatur

In postfaktischen Zeiten gerät selbst die Fiktion in Verruf. „Radikale Ich-Texte“ wie die (Tage-)Bücher von Karl-Ove Knausgård haben Konjunktur. Auf der Strecke bleiben Weltentwürfe, die imaginieren, wie es hätte sein können. Eine Erwiderung auf einen Artikel von Peter Praschl in...

/ 13. Januar 2017

Mit Cognac vollgeschüttete Jazzfans

Im besetzten Paris der 40er wird wild gefeiert. Auf zwei Dinge kommt es an: guten Jazz und hübsche Mädchen. Was tun, wenn's an beidem mangelt? Boris Vian empfiehlt den Gang ans Buffet und den Diebstahl von Möbeln.

/ 31. Dezember 2016

Phantastischer Ort, phantastisches Leben

Die Frühzeit des Kapitalismus in der Ukraine: Drei Studenten arrangieren sich mit dem Chaos. Serhij Zhadans "Depeche Mode" handelt von Resignation, Rausch und der Suche nach einem Freund.

/ 23. Dezember 2016

Den Terror ins Leere laufen lassen

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz ist die Normalität überraschend schnell in den Berliner Alltag zurückgekehrt. Die Coolness ist kein Zynismus: Berlin spielt nicht mit.

/ 21. Dezember 2016

Gibt es ein Melodie-Verbot?

Melodien kann man nicht verbieten, denn wir nehmen jede Tonfolge als Melodie wahr. Aus der fallenden Terz des Kuckucksrufs machen Joseph Haydn und Anton Webern ganz unterschiedliche Melodie-Bögen. Eine Betrachtung über Vorurteile in der Musik – und in der Politik.

/ 20. Dezember 2016

Aufbruch in den Nachkrieg

Bernward Vespers Buch „Die Reise“ sollte ursprünglich „Der Trip“ heißen. Vesper hat den Romanessay unter LSD-Einfluss geschrieben und erkundet rauschhaft das eigene Bewusstsein. Dabei entsteht auch ein hellsichtiges Porträt der bis zum Bersten gespannten westdeutschen Gesellschaft in den sechziger Jahren.

/ 17. Dezember 2016

Trostlose Weiten

Wodka, Birken und ein Leichentransport mit der transsibirischen Eisenbahn. In „Der Alkohol und die Wehmut“ greift Mathias Énard fleißig auf Klischees der russischen Literatur zurück. Aber diese liest sich im Original besser.

/ 15. Dezember 2016

Satz für Satz 8: Trivialliteratur (II)

Trivialliteratur ist realistisch. Also muss realistische Literatur trivial sein. Solche Umkehrschlüsse sind beliebt – und sie sind falsch. Wir gehen ihnen nach.

/ 13. Dezember 2016