Taubgelutschte Zonen
Rotlicht und Milieu wecken Verheißungen. Selten jedoch halten sie, was sie versprechen. Dies gilt auch für Nora Bossongs Sachbuch "Rotlicht".
Die Tiefen des Geisterreichs
In der Musik weist die Erfahrung von Tiefe nicht nur nach unten. Das Innere der Komposition ist ein Echoraum, in dem sich unser Empfinden in alle Richtungen hin ausdehnt, selbst bei einer Gelegenheitskomposition wie Mozarts Kanon "Bona Nox".
Die Irrtümer der Großmächte
In "Lenins Zug" erzählt Catherine Merridale die Vorgeschichte und Geschichte der berühmten Zugfahrt Lenins im April 1917 aus der Schweiz nach Russland. Die Irrtümer der Großmächte von damals sind erstaunlich aktuell.
An die Ungeborenen
Pünktlich zum 30. Todestag von Primo Levi sind in Deutschland zwei Bücher erschienen, die den Auschwitz-Überlebenden und Schriftsteller in einem anderen Licht zeigen: als Menschen, der auf sein Leben zurückblickt und als wissenschaftlichen Zeugen.
Partout c’est la guerre
Der Ich-Erzähler in Tijan Silas Debütroman "Tierchen unlimited" ist aus dem belagerten Sarajevo nach Heidelberg geflohen. Doch auch im Frieden ist der Alltag von Gewalt durchsetzt.
Die literarische Stimme und der Satzbau
Bei fremdsprachiger Literatur ist Stilkritik immer auch Übersetzungskritik. Das wird in der Literaturkritik oft vergessen. Frank Heibert untersucht den Zusammenhang zwischen literarischen Tonlagen und der Syntax am Beispiel von Stephan Kleiners Übersetzung von Hanya Yanagiharas "Ein wenig Leben".
In beschwerten Zungen reden
In der „Zeit“ vom 30. März 2017 fordert Botho Strauß in hohem Ton eine „Reform der Intelligenz“. Was steht in diesem Text? Eine Stilanalyse des Raunens.
Blickwechsel
Julia Webers Debütroman „Immer ist alles schön“ handelt von einem schleichenden Familien-Unglück. Zwei Stimmen erzählen aus der Ich-Perspektive: die Tochter und die Mutter. Die Verlorenheit der Kinder wird dabei ebenso greifbar wie die innere Leere der Mutter.
Liebe, Familie und Egoismus
In ihrem Roman "Was alles war" nimmt Annette Mingels das Thema Adoption zum Anlass, über ein dialektisches Lebensmodell nachzudenken. Im Interview spricht sie über das Konzept der Familie – und warum wir immer noch daran festhalten.
Märchen für die Diktatur
Heute nennt man es Fake News: In „Bericht eines Schiffbrüchigen“ erzählt der junge Journalist Gabriel García Márquez 1955 die wahre Geschichte hinter einer Manipulation.