Eine Heldin betritt das weiße Blatt
Anne Webers "Annette, ein Heldinnenepos" ist für den Deutschen Buchpreis nominiert. Es geht um das Leben einer politisch denkenden Frau zwischen Kampf und Aufopferung, Idealismus und Zweifel. Anne Weber würdigt ihre Heldin nicht mit Prosa, sondern mit Gesang.
Lesen als ein Akt des Widerstands
Cécile Wajsbrots Roman „Zerstörung“ liest sich in den Tagen der Coronavirus-Pandemie wie eine Beschreibung unserer Gegenwart. Die Zeitdiagnose reicht tiefer, als es zunächst scheint. Am Ende erscheint das Lesen als Rettung.
Bleistift und Murmelspiele
In "Das zweite Schwert" zeigt Peter Handke den jederzeit möglichen Gestaltenwandel der Menschen und Verhältnisse. Dabei erscheint die Literatur als 'vierte Gewalt'. Eine Entgegnung auf Sieglinde Geisels Rezension.
„Nur keine Hast auf den Zwischenstrecken…“
Peter Handkes Roman „Die Obstdiebin“ ist kein Buch für Schnellleser. Der Weg zum Genuss führt über Geduld und Muße. Eine Verteidigung.
Unstillbares Heimweh
In seinem Essay „Lob der Melancholie“ erkundet László Földényi ein paradoxes Gefühl zwischen Traurigkeit und Transzendenz.
Die narrative Erschaffung der Welt
In seinem Buch „Universalität nach dem Universalismus“ vergleicht der Romanist Markus Messling die frankophonen Literaturen innerhalb und außerhalb Europas. Ein neues "Weltbewusstsein" findet er vor allem bei den Stimmen aus Afrika und der Karibik.
Den Schmerz plündern
Im Roman "Der Südelefant" erzählt der georgische Autor Archil Kikodze von den Wunden seines Landes. Dabei ist eine Anleitung zum Überleben entstanden.
Oszillierende Stimmen
Im Gesprächsband „Der magnetische Norden“ erzählt der litauische Dichter Tomas Venclova vom Überleben in den Grenzräumen Osteuropas – und von der existenziellen Bedeutung der poetischen Sprache auf dem schmalen Grat zwischen Wahrheit und Unwahrheit.
Das Verschwinden festhalten
Cécile Wajsbrot spannt in ihrem Roman Eclipse ein feines Netz von Verweisen. Fotografie, Songs und Texte erhellen einander und bringen im allmählichen Erscheinen und Verlöschen das Unsichtbare in uns zum Vorschein.
Gegen das Vergessen des Vergessens
In seinem Roman-Essay "Verfahren eingestellt" legt Claudio Magris Zeugnis ab über den Völkermord. Im Fokus seiner poetischen Prosa steht das KZ in der Risiera di San Sabba in Triest.