Page-99-Test: Maxim Biller
Nachdem Michael Angele sich im Freitag eine “Sammelrezension der besten Rezensionen” von Maxim Billers 900-Seiten-Wälzer Biografie erlaubt hat, habe ich keine Hemmungen mehr, den Page-99-Test zu praktizieren: Open the book on page 99, and the quality of the whole will...
Satz für Satz 2: Aufladung
Wie erkennt man große Literatur? An der Aufladung der Sprache, meint Ezra Pound. Am Vergnügen, meint W. H. Auden – und daran, dass man sie auf verschiedene Weise lesen kann.
“Was wird aus mir ohne mich?”
Zum Tod von Imre Kertész. Imre Kertész wurde durch eine Erschütterung zum Autor. Die Größe von "Roman eines Schicksallosen" besteht im Verzicht auf den großen Stil: In der Sprache des Kindes, das die unfassbare Realität akzeptiert, werden wir Leser ihrer...
Satz für Satz 1 – Mit dem Körper lesen
Was sagt uns, ob ein Buch etwas taugt? Man kann Worte auf der Zunge spüren, E. A. Houseman meint sogar, man lese mit dem Magen. Sitzt die ästhetische Urteilskraft im Körper?
Skepsis und Transzendenz
Gespräch mit Dževad Karahasan auf dem Blauen Sofa, über Fundamentalismus, die Mechanismen der Macht und die Notwendigkeit von Utopien.
Das Drama der Meinungen
Der Niedergang der Literaturkritik wird beschworen, seit es sie gibt. Doch hat sich mit der Feststellung, dass etwas schon immer so war, die Diskussion erledigt? Ein Vergleich der Perlentaucher-Debatte von 2015 mit Elizabeth Hardwicks "On the Decline of Book Reviewing"...
Die Angst des Kritikers vor seinem Urteil
Zwei Dinge muss eine Rezension leisten: den Inhalt wiedergeben und ein literaturkritisches Urteil fällen. Die Inhaltsangabe ist in den meisten Rezensionen kein Problem: Oft ist die Nacherzählung in der Aufbereitung von Handlung, Personal, Milieu und Zeitumstände raffiniert bis virtuos.
Die Schränke der Erinnerung öffnen
„Das, was ich Geister nenne, treffe ich in jeder Gesellschaft. Deshalb lässt mich Berlin nicht los: Hier sind die Geister so gegenwärtig in den Schichten der Erinnerung.“ Ein Gespräch mit der kenianischen Autorin Yvonne Adhiambo Owuor.
Eine Ohrfeige an wen?
Abbas Khiders Roman „Ohrfeige“ erzählt von den Irakern, die Anfangs des Jahrtausends vor Saddam Hussein geflohen sind. Sie sind der deutschen Bürokratie und ihren Sachbearbeitern ausgeliefert - doch dem Roman gelingt es nicht, uns zu zeigen, was das bedeutet.
Ein Land auf der Suche nach sich selbst
Mit ihrer Erzählung "Weight of Whispers" hatte die Kenianerin Yvonne Adhiambo Owuor im Jahr 2003 den renommierten Caine Prize for African Writing gewonnen. Über zehn Jahre dauerte es bis zu ihrem ersten Roman.